VWL - Grundlagen - Kategorien

Kategorie

 

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Der aus der Philosophie stammende Begriff der Kategorie bezeichnet Oberbegriffe, unter die sich unterschiedliche Phänomene subsumieren lassen. Anhand solcher vereinfachenden Denkschemata wird die Komplexität der Wirklichkeit reduziert und ein – wenngleich nur unvollkommenes – systematisches Verständnis der Welt ermöglicht. Als Begründer der Kategorienlehre gilt Aristoteles, der mit Hilfe von Kategorien ontologische Fragestellungen zu beantworten suchte (Horster 1995), während später Kant Kategorien als erkenntnistheoretische Instrumente verwendet (Gerhardt 1995).

In den 1960er Jahren finden Kategorien durch Klafkis Konzept der kategorialen Bildung Eingang in die allgemeindidaktische Diskussion: „Der Lernende gewinnt über das am Besonderen erarbeitete Allgemeine Einsicht in einen Zusammenhang, einen Aspekt, eine Dimension seiner naturhaften und/oder kulturell-gesellschaftlich-politischen Wirklichkeit, und zugleich damit gewinnt er eine ihm bisher nicht verfügbare neue Strukturierungsmöglichkeit, eine Zugangsweise, eine Lösungsstrategie, eine Handlungsperspektive.“ (Klafki 1985, S. 90)

In Bezug auf nachstehende Kategoriensysteme bedeutet dies, dass die dortigen Aussagen bzw. Kategorien sehr kompakt widergeben, was die jeweiligen Autoren als besonders wesentlich im Zusammenhang mit ökonomischen Fragen erachten. Sie haben einen sehr allgemeinen Charakter und helfen, wirtschaftliche Einzelphänomene besser zu verstehen und einzuordnen. An dieser Stelle sind sie aufgeführt, weil sie einen guten Überblick über die späteren Inhalte der Lernumgebung vermitteln.

  1. Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen
  2. Die Kosten eines Gutes bestehen aus dem, was man für den Erwerb eines Gutes aufgibt
  3. Rational entscheidende Leute denken in Grenzbegriffen
  4. Die Menschen reagieren auf Anreize
  5. Durch Handel kann es jedem besser gehen
  6. Märkte sind gewöhnlich gut für die Organisation des Wirtschaftslebens
  7. Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern
  8. Der Lebensstandard eines Landes hängt von der Fähigkeit ab, Waren und Dienstleistungen herzustellen
  9. Die Preise steigen, wenn zuviel Geld in Umlauf gesetzt wird
  10. Die Gesellschaft hat kurzfristig zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit zu wählen
  1. Knappheit von Ressourcen im Verhältnis zu den Zielen (Bedürfnissen) der Menschen erfordert Entscheidungen.
  2. Dies erfordert Nutzen-Kosten-Überlegungen und Entscheidungen gemäß dem ökonomischen Prinzip unter Risikobedingungen.
  3. Wirtschaften vollzieht sich arbeitsteilig in spezialisierten Berufen, Betrieben.
  4. Wirtschaftsprozesse bedürfen der Koordination, die in der Marktwirtschaft (überwiegend) über Märkte und Wettbewerb erfolgt.
  5. Wirtschaften vollzieht sich in Wirtschaftskreisläufen zwischen Haushalten, Unternehmen, Staat und Ausland.
  6. Wirtschaften ist mit Interdependenzen (gegenseitigen Abhängigkeiten) und oft mit Zielkonflikten verbunden.
  7. Wirtschaftsprozesse vollziehen sich nicht gleichgewichtig (Strukturwandel, Konjunkturzyklen, Gefahr von Instabilitäten wie z. B. Beschäftigungs- und Geldwertschwankungen).
  8. Wirtschaften ist mit materiellen und sozialen Ungleichheiten und ökologischen Problemen verbunden.
  9. Dies erfordert Eingriffe des Staates in den Wirtschaftsablauf(Wirtschafts- und Sozialpolitik).
  10. Instabilitäten und wirtschaftspolitische Eingriffe berühren die Interessen sozialer Gruppen unterschiedlich (Interessenkonflikte).
  11. Wirtschaftspolitische Entscheidungen berühren Werte wie Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Sicherheit und sind daher Gegenstand politischer Auseinandersetzungen.
  12. Wirtschaften erfolgt in einer Rahmenordnung aus, rechtlichen, sozialen und anderen Institutionen (Wirtschaftsordnung, Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft).
  13. Wirtschaftsordnung und -verfassung werden im demokratischen Staat gestaltet und legitimiert.

 

 

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